Tradition & Brauchtum

Innerrhoden heisst Brauchtum. Und Brauchtum heisst Innerrhoden. Beides gehört untrennbar zusammen, ist festgefügt seit Jahrhunderten. Die Bräuche sind denn auch nichts anderes als gelebte Tradition. Ausdruck von Urtümlichem, Herkömmlichem, übertragen in die jetzige Zeit. Und auch in Zukunft wird das Brauchtum ein steter Begleiter der Menschen sein, ihr Denken bleibend prägen, ihr Handeln zeitlos bestimmen. Wohltuend unbeeinflusst von der schnelllebigen Moderne.

 Mit dem Brauchtum verbindet sich zudem auch die Sehnsucht der Menschen nach Halt, nach Bestand. Nach Fortbestand. Sichtbar u.a. durch prachtvolle Trachten und traditionelle Kleidung, welche gleichermassen mit Stolz und Bedacht getragen werden. Als Sinnbild einer engen Verbundenheit und starken Zugehörigkeit zum Heimatland.

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Öberefahre

Im Frühsommer, wenn das Vieh auf die Alp geführt wird, und im Frühherbst, wenn die Alpen wieder verlassen werden, findet es statt, das «Öberefahre».

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Nach einem klar festgelegten Ritual. Voran der «Gässbueb» mit gelben Hosen und rotem Brusttuch, gefolgt von den Geissen. Dahinter das «Gässmeedli» und der Vorsenn. Letzterer mit einem Fahreimer auf der linken Schulter schwenken.

Ihnen schliessen sich vier Sennen an, die zum harmonischen Dreiklang der Schellen singen (Ruggussele). Hinter der Herde der Bauer, der Glückwünsche für einen guten Alpsommer entgegennimmt, in Begleitung vom Bläss. Der Stier, der von einem Knecht am Nasenring mitgeführt wird, ist eher selten geworden. Letztlich endet das Öberefahre mit einem Ledi, einem Pferdefuhrwerk, das mit Sennereigerät beladen ist. Ein Bild, dass das Auge erfreut.

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